Was bewirkt Nikotin im menschlichen Organismus?

Dies ist kein Moralapostelpost! Er soll lediglich sachlich darüber informieren, wie sich Nikotin auf das menschliche Verhalten, die kognitiven Leistungen und auf die Gesundheit auswirkt.
Nikotin aktiviert im Nervensystem sogenannte nikotinische Acetylcholin-Rezeptoren
, indem es sich an sie bindet. Diese werden eigentlich vom Botenstoff Acetylcholin
stimuliert.
Hat sich Nikotin an den ACh-Rezeptor gebunden, kommt es zur Freisetzung unterschiedlicher Botenstoffe wie Dopamin, Adrenalin, Noradrenalin und Serotonin, aber auch von Hormonen wie Cortisol
(dem Hormon, welches bei Stress vermehrt freigesetzt wird).
Während Acetylcholin schnell wieder abgebaut wird, bindet sich Nikotin lange an die Rezeptoren. Dadurch hält die Erregung der jeweiligen Zelle länger an. In Folge braucht die Zelle auch länger, um nach der Aktivitätsphase ihren Ruhezustand zu erreichen
, um danach wieder aktiviert zu werden.
Langfristig passen sich die Zellen diesem Mechanismus an und bauen weitere Rezeptoren in die Zellmembran ein. Fehlt nun Nikotin, sind plötzlich zu viele freie Rezeptoren verfügbar und die nachgeschalteten Nervenzellen können nicht in dem Maß erregt werden, wie sie es eigentlich müssten. Der Dopaminlevel sinkt und es entsteht das Verlangen nach einer neuen Zigarette. Geht man dem nicht nach, kommt es zu sogenannten "Suchterscheinungen" wie Reizbarkeit, Unruhe, Unkonzentriertheit oder auch Kopfschmerzen.
Nikotin verursacht wie schon erwähnt, die Freisetzung des Botenstoffs Dopamin
im Gehirn. Dadurch aktiviert es das Belohnungssystem, was zu einer schnellen Entwicklung einer Sucht mit psychischer und körperlicher Abhängigkeit führt. Tatsächlich ist das Abhängigkeitspotential von Nikotin im Tabakrauch Forschern zufolge nur noch von dem von Kokain und Heroin übertroffen.
Während die körperlichen Entzugserscheinungen nach ein bis zwei Wochen verschwinden, kann die psychische Abhängigkeit noch lange fortbestehen. Ein Grund hierfür ist das sogenannte Suchtgedächtnis
, das bestimmte Situationen oder Erlebnisse mit dem Nikotingenuss verbindet – die berühmte Zigarette danach zum Beispiel.
Durch die nikotinische Besetzung der Acetylcholinrezeptoren mangelt es Rauchern an Acetylcholin,
einem Neurotransmitter, der sowohl im Gehirn als auch außerhalb des Gehirns wichtige Funktionen hat.
Im Gehirn ist er an der Signalweiterleitung zwischen Nervenzellen beteiligt und spielt eine wichtige Rolle in der Gedächtnisbildung.
Auch bei Alzheimer Patienten
hat man einen Acetylcholinmangel festgestellt.
Außerhalb des Gehirns steuert Acetylcholin Muskelkontraktionen und ist sowohl an bewussten Muskelbewegungen, als auch an der unbewussten Steuerung der inneren Organe beteiligt.
Personen, die viel Cholin zu sich nehmen haben eine bessere Gedächtnisleistung, kognitive Funktionen und ein gesünderes Hirngewebe.
Eier haben von allen Nahrungsmitteln den höchsten Cholin
-Anteil. Doch auch Fleisch (insbesondere Leber), Fisch oder Gemüsesorten wie Soja, Bohnen und Kohl beinhalten signifikante Mengen des Nährstoffs.
Folsäure
und Vit.B12
können Acetylcholin bilden. Aber das bringt alles nichts, wenn die Acetylcholinrezeptoren im Gehirn vom Nikotin besetzt sind.
Desweiteren durchdringt Nikotin die Plazentraschranke während der Schwangerschaft. Babys werden so im Mutterleib schon süchtig gemacht und kommen häufig als Frühgeburten auf die Welt.
Fazit: Ohne Nikotin ist das Gemüt entspannter, die Gehirnleistung besser und unsere Babys gesünder!
Na..., wenn das kein Grund ist, mit dem Rauchen aufzuhören...!




